
Das hat Stress mit Typ 2 Diabetes zu tun
Wie das Stresshormon Cortisol unseren Blutzuckerspiegel verändert und was das für Menschen mit Typ 2 Diabetes bedeutet.
Wer eine Diabetestherapie mit Injektionen beginnt, fühlt sich häufig überfordert – gerade, wenn man Angst vor dem Spritzen hat. Hier findest du Tipps für den Umgang.
Damit eine Injektion – ob mit Insulin oder GLP-1 Rezeptoragonist (RA) – optimal gelingen kann, ist es wichtig, sich die richtige Technik vorab von einer Ärztin, einem Arzt oder anderen medizinischem Fachpersonal genau erklären zu lassen. Auch bei Rückfragen sprichst du am besten immer mit dem Fachpersonal. Wichtig ist auch, dass du beim Spritzen die optimale Einstichstelle wählst. Das sind Oberschenkel-Partie, Oberarm und Bauch. Hier befindet sich besonders viel Unterhautfettgewebe, das dafür sorgt, dass der Wirkstoff optimal aufgenommen wird.
Folgendes kannst du rund um das Thema Einstichstelle beachten:
Zusätzlich empfiehlt es sich, sich weitere Rotations-Routinen anzugewöhnen. Welche Einspritzstellen und Rotations-Routinen für dich am angenehmsten sind, kannst du mit deiner Ärztin oder deinem Arzt besprechen. Das ist sowohl sinnvoll, wenn du erst vor Kurzem die Diagnose Diabetes erhalten hast, als auch bei grundsätzlichen Fragen zum Thema Spritzen. Zögere also nicht, dich bei Fragen an die Expert:innen zu wenden. Mögliche Rotationsroutinen könnten sein:
Spitze Objekte, wie Nadeln bei Insulin- oder GLP-1 RA-Spritzen oder zur Messung des Blutzuckers, können häufig Ängste auslösen. Denkst du an eine Injektion, erinnerst du dich vielleicht an deine letzte Impfung, die schmerzhaft war.
Aber keine Sorge: Die Nadeln der Diabetesspritzen sind kürzer und feiner als jene, die für Impfungen oder Blutentnahmen verwendet werden. Zudem wird bei Impfungen tiefer in den Muskel gepikst, bei einer Injektion von Insulin oder GLP-1 RA wird hingegen in das Unterhautfettgewebe gespritzt. Trotzdem kann es beängstigend sein, etwas in die Haut stechen zu müssen.
So kannst du diese Ängste besiegen:
Um die Angst vor der Nadel verstehen zu können, ist es für Viele hilfreich, die eigenen Befürchtungen einmal zu analysieren. Du kannst dir zum Beispiel folgende Fragen stellen: Wovor genau habe ich Angst? Woher kommt diese Angst? Ist sie in der Vergangenheit schon öfters aufgetreten – wann und warum? Vielleicht ist es die Scheu, dich in der Öffentlichkeit oder vor Freunden zu spritzen. Vielleicht treibt dich auch die Sorge um, beim Spritzen einen Fehler zu machen. Belastend kann außerdem sein, dass die Spritze dich an deine chronische Krankheit erinnert. Auch die Befürchtung, du könntest dir beim Spritzen Schmerzen oder eine Verletzung zufügen, oder eine Phobie vor Nadeln im Besonderen gehören zu den möglichen Gründen für deine Spritzenangst. Egal, was der Grund ist: Dafür musst du dich nicht schämen. Du kannst dich deinen Fragen und Sorgen stellen. Sie sind es wert, wahrgenommen zu werden.
Entspannungstechniken können dir über deine Angst hinweghelfen. Nimm dir jeden Tag ein bisschen Zeit, um zur Ruhe zu kommen, etwa mithilfe von Atemtechniken oder geführten Meditationen in Form von CDs, Büchern und Apps.
Oder probiere einfach mal, folgende Techniken in deine Spritz-Routine einzubauen:
Dafür kannst du all deine Ängste, die Injektionen bei dir hervorrufen, aufschreiben und sie auf einer Skala von 1 bis 10 einordnen – je höher der Wert, desto größer deine Angst vor diesem Aspekt. Nun den am wenigsten beängstigenden Punkt auswählen und den Ablauf in Gedanken durchgehen, bis er sich für dich normal anfühlt und seinen Schrecken verliert. Dann fortfahren mit dem nächsthöheren Wert auf der Liste. Psychologen nennen das „schrittweise Konfrontation“. Auf diese Weise kann es gelingen, deine Ängste nach und nach abzubauen.
Während du dir dein Medikament spritzt, kannst du Musik hören, deine Lieblingsserie schauen oder dich mit einer Freundin oder einem Freund unterhalten. Dann ist das mit der Nadel vielleicht keine so große Sache mehr.
Es ist hilfreich, mit erfahrenen Menschen mit Diabetes darüber zu sprechen, wie sie das mit dem Spritzen hinbekommen haben und welche Probleme sie am Anfang überwinden mussten. Auch Diabetes-Foren im Internet oder Selbsthilfegruppen in deiner Nähe können dir mit wertvollen Tipps und Ratschlägen weiterhelfen. Das kennst du sicher aus anderen Lebensbereichen: Je mehr du über eine Situation erfährst, desto alltäglicher wird sie. Warum soll das nicht auch bei Spritzen funktionieren?
Wie ist es bei dir?
Konntest du deine Angst vor Spritzen überwinden?
Konntest du deine Angst vor Spritzen überwinden?
Ganz klar: Injektionen sind nicht einfach, schon gar nicht, wenn man erst anfängt, sich regelmäßig zu spritzen. Und niemandem macht es Spaß, sich jeden Tag zu spritzen. Aber wenn du ein paar grundlegende, ganz einfache Dinge beachtest, kannst du deine Spritzen-Routine sehr viel angenehmer gestalten.
Es gibt also viele Tipps, die dir dabei helfen können, dich mit dem Spritzen anzufreunden und die Furcht davor abzulegen. Wenn du noch weitere Fragen oder Sorgen hast, zögere nicht, dir fachliche Hilfe zu holen.
medikamente zu spritzen
Es ist völlig normal, wenn dir das Spritzen von GLP-1 RA oder Insulin anfangs Angst macht. Vielen Betroffenen geht es ähnlich wie dir. Du kennst aber nun einige Tipps, die dir helfen können, deine Angst zu überwinden. Dafür ist es wichtig, sich genau mit den eigenen Sorgen zu beschäftigen und herauszufinden, was die größten Probleme bereitet. Dann kannst du lernen, mit diesen Ängsten umzugehen. Sowohl bei der Vorbereitung und Nachbereitung als auch bei der Anwendung kannst du unsere Tipps ausprobieren – bestimmt ist der ein oder andere passende für dich dabei. So kann es bald schon vollkommen normal für dich sein, dein Medikament selbst zu spritzen – und zwar ohne Angst!
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